Buzz ist besser als der erste Eindruck

Meine Twitter-Follower werden es mitbekommen haben, aber ich meine Tweetdichte war doch heute nicht so hoch, weil ich natürlich direkt Buzz näher ausprobieren musste.

**Mobile: **Es begann mit Google Maps für mein Nokia E71 (Symbian S60). Schnell die neue Version 4.0 installiert und schon war die Karte um mich herum voll mit Sprechblasen, an dessen Punkte schon Leute ihre Buzzes abgelegt haben. Nicht nur, dass man mit Hilfe von Latitude sieht, wo seine Freunde grad sind, sieht man auch, welcher Buzzer (Benutzer von Buzz) grad in der Nähe ist. Da ergeben sich gleich neue Bekanntschaften und man hat sowas wie einen Check-In auf Foursquare, nur ohne den Game-Faktor. Gleichzeitig kann man seinem Buzz auch noch ein Photo mitgeben, um dem Ganzen noch ein I-Tüpfelchen aufzusetzen.

Der Alltagstest: Hier wird’s schwieriger und ich muss etwas ausholen. Ich bin jetzt seit ca. 1 Jahr dabei, meine täglich genutzten Tools und Programme ins Web zu verlagern, um bei Einzug eines Web-OS wie ChromeOS nichts zu vermissen. Dieser Plan ging bisher nicht so gut auf, weil die Twitter-Website eine kleine Katastrophe ist und sich nicht automatisch aktualisiert und ich dafür einen guten Client brauchte. Hootsuite und Seesmic find ich absolut unbenutzbar und somit blieb mir bisher Tweetdeck. Jetzt kommt Buzz ins Spiel, welches dieses Spiel mitspielt. Die Buzzes fließen alleine rein und auch die Kommentare erscheinen von alleine. Außerdem kommt ein weiteres Feature direkt dazu: Ich hab die Mailoberfläche zusammen mit dem Microblogging-Dienst und ich spare mir dadurch ein Browsertab/-fenster.

Wie viele andere Leute heute noch, habe auch ich früher meine E-Mails mit einem Mailclient wie Thunderbird abgeholt. Diese Zeiten sind bei mir inzwischen vorbei und ich hoffe, dass sich dieser Trend mit den Web-basierten Betriebssystemen durchsetzt. Aber derzeit braucht es hier noch einen Workaround bzw. extra Client für die Nutzer, damit Buzz beliebter wird.

Dann sind da noch die Kommentare. Beim Markus Angermeier ging in einem Buzz vorhin doch eine krasse Party ab, mit vielen Kommentaren. Da kann (oder muss) man dann einfach auf „Mute“ drücken, damit sich der Information-Overflow in Grenzen hält. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen, aber hier kommen wir zum nächsten Punkt: Buzz ist nicht Twitter. Man kann nicht wie auf Twitter einfach erstmal jedem folgen und hoffen, dass diejenigen nichts schreiben. Wenn jemand zu viel „Mist“ buzzt, wird er halt entfolgt oder alle Buzzes nach dem Posten direkt ge-mute-d. Aber hier werden sich die User schon einen Workflow überlegen.

Was nur gar nicht funktioniert: Buzz direkt nach dem ersten Login verfluchen ist wie einen Menschen im Vorbeigehen komplett beurteilen zu wollen. In ein Auto kann man auch beim ersten Mal nicht einsteigen und direkt damit fahren. Man muss sich erstmal damit beschäftigen und, leider kommt der Mensch hier nicht drumherum, vergleichen ist auch eine schlechte Idee. Ich habe heute schon zu oft Dinge lesen müssen, dass Leute meinte, dass es kein Twitter oder kein Facebook sei, oder ZU Facebook sei. Aber wie auch bei anderen Diensten gilt: Es gibt immer einen Anwendungsfall. Wenn Ihr nicht dieser Fall seid, lasst es sein.

Was ihr aber nicht tun solltet: Einloggen - Rummeckern - Ausloggen - Losbashen
Besser: Einen halben Tag damit beschäftigen. Wenn es euch immer noch nicht gefällt, könnt ihr gerne meckern oder die Kritik direkt an Google leiten, denn ihr werdet nicht gehört, wenn ihr in die Menge brüllt, sondern nur, wenn ihr in den Dialog tretet.

Wenn dieser Beitrag etwas wirr aussieht: Hach ja, mein Kopf ist halt nicht immer komplett aufgeräumt. 😉


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